Neben dem "klassischen" Kubotan gibt es mehrere ähnliche Selbstschutz-Waffen. Beispielsweise der PalmStick, welcher nahezu identisch mit dem Kubotan ist. In der philippinischen Kampfkunst namens Arnis, oder auch Filipino Martial Arts genannt, verwendet man den Dulo-Dulo. In Japan ist die Variante als Yawara bekannt, besteht meist aus Holz und es gibt sie ebenfalls klassisch als kleiner Stock oder in einer Variante mit pilzförmigen Enden, die aus den Handflächen herausragen.

Was in Deutschland, besonders bei EDC- und Gearjunkies, immer beliebter wird sind so genannte Tactical Pens. Hierbei handelt es sich um sehr robuste Kugelschreiber aus Stahl oder Titan. Sie verfügen über festgeschraubte oder gesteckte Deckel, damit sich der Deckel nicht vom von selbst vom eigentlichen Stift löst. Am Ende verjüngen sich viele dieser Tactical Pens und vereinen somit ein Schreibgerät mit einem Kubotan.

Ansich ist ein Kubotan nichts anderes als eine Art kurzer Stock, meist aus Stahl, Aluminium, Holz oder Kunststoff. Selbstverständlich findet man auch edlere Varianten, zum Beispiel aus Titan gefertigt. Verbreitet ist er als Schlüsselanhänger, sodass man ihn ständig griff- und einsatzbereit hat. Genutzt wird er dann, beispielsweise in einer Selbstverteidigungs-Situation als Schlag- oder Druckverstärker.

Besonders effektiv kann er beim Treffen von Rippen, Schulter, Handgelenke oder Ellenbogen eingesetzt werden, es gibt aber auch viele weitere Nerven die man, mit entsprechender Ausbildung effektiv zum Ausschalten des Gegners ausnutzen kann. Ein normales Kubotan hat eine Länge von ca. 12-15 Zentimeter, es ist hierbei wichtig, dass er länger als die Handbreite ist. Dies sorgt dafür, dass man ihn effektiv einsetzen kann. Auch die Dicke variiert und sollte nach der Größe der Hand ausgewählt werden. Je sicherer die Selbstverteidigungs-Waffe in der Hand sitzt, desto effektiver kann man sie in einer Notsituation auch einsetzen.

Für einen sicheren Sitz in der Hand, bieten sich Modelle mit Riffelung oder mehreren Einkerbungen für die Finger an. Wie gesagt, dies muss jeder für sich und die eigenen Vorlieben entscheiden.

Das Kubotan ist in erster Linie eine Waffe zur Selbstverteidigung. Dadurch, dass es sich, einfach ausgedrückt, um einen kurzen Stock handelt, kann er leicht mitgeführt und unauffällig getragen werden. Beliebt ist die Trageweise als Anhänger am Schlüsselbund.

Besonders verbreitet ist er in asiatischen Kampfsport-Arten wie Karate oder Jiu-Jitsu, aber auch bei dem mittlerweile recht bekannten Krav Maga findet er Verwendung und man erlernt den Umgang mit dem Kubotan. Er ist aber auch in vielen weiteren Kampfsport-Arten vertreten und Teil der Ausbildung.

Das Kubotan, wie es bei uns verbreitet ist, wurde von Soke Takayuki Kubota entwickelt und 1978 als Marke geschützt. Ursprünglich entwickelte er das Kubotan als Schlüsselanhänger zur Selbstverteidigung. Als Hintergrund wollte er das Kubotan zur Selbstverteidigung für weibliche Polizisten beim LAPD nutzen.

Takayuki Kubota wurde am 20.9.1934 in Kumamoto in Japan geboren und ist ein japanisch- amerikanischer Karate-Meister. Unter anderem hat er auch den Karate-Stil Gosoku-ryu gegründet, genau wie die International Karate Association von welcher er auch der Präsident ist. In Japan war er bereits in den 50er Jahren Selbstverteidigungs-Trainer beim Tokyo Plice Department.

Fun fact: Takayuki Kubota hat in seinem Leben zudem in über 280 Filmen mitgewirkt sowie zahlreichen Serien und Werbefilmen.

Natürlich eine wichtige und berechtigte Frage. Darf ich ein Kubotan überhaupt führen?

Für Deutschland ist die Frage ganz leicht zu beantworten: Ja, da ein Kubotan nicht als Hieb- oder Stoßwaffe gilt, ist es nicht verboten.

In der Schweiz hingegen sieht es anders aus, da ein Kubotan den verbotenen Waffen zugeordnet ist.

Auch in anderen Ländern, beispielsweise Großbritannien, gilt es als Angriffswaffe und ist somit verboten.